Sprachvergleichende Beiträge zur griechischen und lateinischen Grammatik, Volumen1

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Besser, 1846 - 359 páginas
 

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Página 172 - Reduplicationssylbe bezweckt blofs eine Steigerung des Begriffs, gibt der Wurzel einen Nachdruck, der von dem Sprachgeist als Typus des Gewordenen, Vollendeten, im Gegensatze zu dem erst im Werden Begriffenen, noch nicht zum Ziele Gelangten, aufgefafst wird.
Página 175 - Der Gang der Sprache bei der Ausprägung dieser Formen war, denke ich, etwa folgender. Ursprünglich drückt die Verdoppelung symbolisch bald Imitation bald Intention aus. Allmählich sondert sich die Masse solcher Bildungen in zwei Klassen. Einerseits entspringen daraus die eigentlichen Imitativa und Intensiva. In ihnen ist die vorgeschlagene Sylbe vorzüglich hervorgehoben, da der Zweck der ganzen Form Nachdruck ist. Andrerseits bilden die Perfecta eine Klasse für sich. In ihnen ist der Zweck...
Página 51 - Die älteste Gestalt des Bindevocals war unstreitig die im Sanskrit erhaltene, nämlich a, den von uns nachgewiesenen Beispielen ähnlicher uralter Laute in der Flexion und Wortbildung gemäfs. Im Griechischen treten dafür, wie wir erwarten dürfen o und s ein, jenes, von Natur schwerer, da wo das Sanskrit sein a dehnt, oder wo ein Nasal den dumpferen Klang hervorbringt, dies in der Kürze und vor Dentalen...
Página xiii - ... Damit dieser Entwickelung nicht der Ausgangspunkt fehle, glaubte ich auch die Untersuchungen über die Personalendungen und die Verstärkungen des Stammes vorausschicken zu müssen. Die minutiöse Erforschung der Laute und Formen mufs von der Wärme jenes allgemeineren Studiums durchdrungen werden. Gern folgte ich daher, ehe ich an's Werk schritt, Wilhelm von Humboldt in die Tiefen seiner Untersuchungen über den menschlichen Sprachbau und suchte mir seine Grundansichten über die Entstehung...
Página 214 - Verba aber, welche im Präsens sich durch den Nasal verstärken, möchte man den Vocal für kurz halten. Und sowohl defshalb, als auch weil sie ihr Perfect durchweg vom Präsens unterscheiden, finden sie besser hier als in der folgenden Abtheilung ihren Platz. Was nun den Ursprung der Formen betrifft, so ist wohl kaum zu bezweifeln, dafs er den schon erwähnten A-Stämmen analog ist. Wir haben oben S. 126, als wir von der Reduplication handelten, der Meinung widersprochen, dafs ihre früheste Gestalt...
Página 31 - Wenn in der zweiten Person Pl. Act. tha(s) wirklich von der Be*) Die Sprachvergleichung in ihrem Verhältnifs zur classisehcn Philologie S. -IS. .•'... • .'-i deutung du und du, eigentlich du du, zu der von ihr gelangt ist, so ist es kaum glaublich, dafs eben dies du du in der 2ten Sing. Med. zu du dich wurde.
Página 208 - Wäre dies eigentlich Aorist, so würde der Conjunctiv wie im Griechischen nicht vergangene Bedeutung haben können — denn diese gibt dem Indicativ ja nur das Augment — der Infinitiv wäre auch nicht zu verstehen und die Ableitung des Futurum exactum aus dem Aorist entbehrte jeder Analogie.
Página 10 - ... Gesetzen der Entwickelung, der Schwere, des Gleichgewichts. Neben dem organischen ist in der Sprache ein mechanisches Element. Es herrscht in derselben auch eine Bewegung, die nicht durch das Bedürfnis des Gedankens hervorgerufen wird. . . . Die Laute unterliegen gewissen Gesetzen des Gleichgewichts; sie stehen unter der Herrschaft des Accentes, und nur wenige Sprachen vermögen es, wie die griechische, diesem gegenüber die eigentlichen Massen der Laute unverfälscht zu bewahren. Die Aufgabe...
Página 9 - In dem Leben der Laute lassen sich am sichersten feste Gesetze erkennen, die sich mit der Konsequenz von Naturkräften geltend machen." Und schon früher hatte er geschrieben (Tempora und Modi im Griechischen und Lateinischen, S. 9 — 10): „Die Welt der Laute unterliegt gewissen Gesetzen der Entwickelung, der Schwere, des Gleichgewichts. Neben dem organischen ist in der Sprache ein mechanisches Element. Es herrscht in derselben auch eine Bewegung, die nicht durch das Bedürfnis des Gedankens hervorgerufen...
Página 211 - Es fragt sich, auf welchem Wege hier der E -Laut aus dem a der Stämme fac, jac, frag etc. sich entwickelt habe. Bopp vergleicht diese Formen mit dem Plural einiger reduplicirter Perfecta im Sanskrit z. B. cepimus mit tepima, für tatapima, und mit dem Aorist anesham = ananisham, worin der Diphthong durch Zusammenziehung entstanden ist. Und dies ist wohl sicher das Richtige. Ob indefs feci auf ein älteres fafici oder fefici zurückzuführen sei, was Bopp VGS 797 unentschieden läfst, kann uns kaum...

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